Den Lichtern hinterher: Mit 27 Jahren verließ Eri Tomita Japan, zog nach Paris und gründete ihr Schmucklabel Ader. In ihrer Heimat gilt sie schon als Geheimtipp.
Bis vor drei Jahren, hatte Eri Tomita noch keinen Schritt nach Europa gesetzt. Viel zu weit weg von ihrer Heimatstadt Tokio erschien ihr Europa. Tokio? “Ist kosmopolitisch”, sagt Eri. “Und das Licht weiß, neonfarben”– nichts für sie. Umso entzückter war die heute 30-Jährige, als sie das erste Mal nach Paris kam. Weil das Licht dort orange war, blieb sie. Und will auch erstmal nicht mehr weg.
Aus Alt mach Neu
Für ihr Label Ader entwirft Eri Schmuck aus Vintage-Stücken. Jedes Teil ist ein Unikat, hat eine eigene Geschichte. Das hübsche Armband mit dem grünen Stein liegt Eri besonders am Herzen. Der eingefasste Stein stammt von einer Brosche aus den 1930ern. Auf dem Marché de Vanves hatte sich die Designerin in die Brosche verliebt, sie aber nicht gekauft. Das tat dann ihre Freundin für sie. Eine Überraschung.
Ihre aktuelle Kollektion “L’Amant” umfasst filligrane Armreife, Ohrringe, Ketten und Vintage-Haarbänder. Teils nimmt sie alte Perlen und Ketten, die sie auf Flohmärkten in ganz Paris aufstöbert. Teils sind die Zutaten aber auch neu. “Alles kommt aus Frankreich, Italien oder Japan”, sagt Eri. In ihrem Atelier fertigt sie alle Ketten von Hand. Ganz schön viel zu tun hat sie zur Zeit. In diesen Tagen arbeitet die Designerin non-stop, weil viele japanische Geschäfte geordert haben. Bald, hofft Eri, wird es ihren Schmuck auch in europäischen Geschäften zu kaufen geben.
Made in Paris
Eri studierte nie Schmuckdesign. Nach einem Studium in Tokyo, arbeitete sie als PR-Frau für Modefirmen. Schmuck herzustellen lernte sie nach der Methode “Learning-by-Doing”. Während der ersten Zeit in Paris arbeitete sie bei einem französischen Schmucklabel. Für Alles war sie dort zuständig, vom Design bis hin zur Materialbeschaffung. Dank dieses Jobs weiß sie nun, wie man Schmuck macht und wo man die besten Zutaten in Paris bekommt. Sich mit den dortigen “Fournisseuren” auszukennen ist Gold wert!
Das Eri jedoch neben einer offensichtlich guten Auffassungsgabe auch eine ordentliche Portion handwerkliches Geschick mitbringt sieht man auch an einem todschicken Paar Budapester. Eri hat sie ebenfalls vom Hand gemacht! Verrückt, wie begabt manche Menschen sind. Auf bewundernde Lobeshymnen reagiert Eri stets sehr cool und bedankt sich höflich.
Leider kann man die Schuhe nicht kaufen, dafür aber Eris Schmuck. Und zwar hier .
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