Von der Wolga an die Seine: Die georgische Modedesignerin Ria Keburia gilt im Osten schon als Geheimtipp. Jetzt erobert sie Paris. Willkommen in Rias Welt!
Zwischen Georgien und Frankreich liegen 4159 Kilometer. Japan ist noch weiter weg. Google kann das schon gar nicht mehr ausrechnen. Irgendwo dort, auf jeden Fall weit, weit weg, müssen Ria Keburias Musen wohnen – und die Georgierin zu ihrer gold-schwarzen Herbst-Winter-Kollektion inspiriert haben.
Ferne Welten
Ihre Kleider, Röcke, Jacken und Oberteile wirken wie tragbare Skulpturen. Körperkunst: Perfekt konstruiert, mit aufwändigen Plissees à là Miyake und geometrischen Cut-Outs, kurze Schnitte, die Bäuche entblößen. On the top: Tellerförmige, gesichtsumrahmende Hüte in Gold. An den Füßen: Männerschuhe auf fragilen Plateau-Gerüsten.
Ria macht Kleider, die Frauenkörper deformieren und gleichzeitig inszenieren – verträumt, dunkel, folkloristisch. “Ich will Geschichten erzählen“, sagt die 25-Jährige und klingt nach Rei Kawakubo und Yohji Yamamoto, nach 80er-Mode-Avantgarde und Modetheorie.
Hier gehts zu ihrer Herbst-Winter-Show 2013:
Mode für schlaue Frauen
Ungewöhnlich. Wo doch Mode heute wieder tragbar, hübsch und nicht so tiefgründig kompliziert wie damals sein soll. Ihre Trägerinnen seien intellektuell, sagt Ria. Ein bisschen so wie Tilda Swinton.
Wer ihre Kreationen im Komplett-Look trägt, braucht vor allem eins: Mut! Den besitzen offensichtlich genügend Kundinnen. Sonst wäre die Kollektion jetzt nicht schon komplett ausverkauft. Rias Fans sitzen überall: In Abu Dhabi und Moskau, in Paris und New York.
Von Moskau nach Paris
1988 wurde die Georgierin in Moskau geboren, studierte Soziologie und Marketing und kam dann mit 19 nach Paris. Ihr gleichnamiges Label ist noch jung: Die erste Kollektion für Frühling-Sommer 2013 war das Abschlussprojekt ihres Modedesign-Studiums. Danach ging’s steil bergauf: Ria zeigte auf Fashion-Weeks in Kiew und in Moskau – mit Erfolg: Eine Woche später bestellte Lady Gaga mehrere Outfits. Und auch die italienische und die spanische Vogue, Hapers Bazzar und die GQ fragten ihre Kreationen an. Unter ihren Fans: Modekritikerin Diane Pernet.
Vor vier Monaten gründete Ria dann ihr Label. Guram Gvasalia arbeitet seitdem als ihr Manager, kümmert sich um die Finanzen und versucht Rias sprudelnden Ideen ein Quäntchen Kommerzialität einzuhauchen. „Frauen wollen schön, nicht lustig aussehen“, sagt er. Ria will trotzdem wieder große Hüte machen.
Gute Aussichten
Die nächste Kollektion lässt sie gerade in Ateliers in Italien fertigen. Tragbarer wird sie sein. Erwachsener. Und außerdem gibt es ganz bald eine ziemlich coole Männerkollektion.
Das Ergebnis sehen wir dann im Herbst. Entweder auf der Mercedes-Benz-Fashion-Week in Moskau – dort gibt’s erst eine Schau, dann eine schicke After-Show-Party. Oder auf der Pariser Fashion-Week, wo Ria einen Showroom haben wird.
Zwar ist die Kollektion schon komplett ausverkauft. Dennoch: Privat-Bestellungen und Anfragen bitte an Guram Gvasalia richten: guram@gvasalia.com .
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